Neue Arbeitswelt

Von modernen Büros bis hin zur industriellen Produktion – die Automatisierung und Optimierung der Arbeitsumgebung beeinflusst nicht nur die Effizienz, sondern auch die Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeitenden. Fortschrittliche Technologien in den Bereichen Beleuchtung, Luftqualität, Akustik und Temperatur schaffen neue Möglichkeiten. Für ihre Beständigkeit sowie die Integration smarter Funktionen leisten individuelle Vergussmassen, Klebstoffe und Dichtstoffe von Wevo einen entscheidenden Beitrag.

Die Art, wie wir arbeiten, hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Die Pandemie hat den digitalen Wandel beschleunigt und das Home-Office fest in den Arbeitsalltag integriert. Gleichzeitig stellt eine neue Generation von Mitarbeitenden höhere Ansprüche an ihre Arbeitsumgebung. In einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt wird die Gestaltung zeitgemäßer Arbeitsplätze zu einem entscheidenden Faktor: Sie sollen inspirieren, motivieren und die Unternehmenskultur erlebbar machen. Mit innovativen Konzepten schaffen Unternehmen Räume, die die Produktivität steigern und das Wohlbefinden nachhaltig fördern.

 

Beleuchtung

 

Belüftung

 

Akustik

 

Temperatur

Beleuchtung

Die optimale Beleuchtung ergibt sich aus einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren – allen voran der richtigen Balance zwischen Tageslicht sowie direkter und indirekter Beleuchtung. Eine zentrale Kenngröße ist dabei die Beleuchtungsstärke, gemessen in Lux. In Deutschland legen die Technischen Regeln für Arbeitsstätten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hierfür Mindestwerte fest: Für die meisten Tätigkeiten sind 500 Lux vorgeschrieben. Jüngere Studien deuten jedoch darauf hin, dass mit 1.000 Lux das Doppelte für eine angenehme und konzentrationsfördernde Atmosphäre erforderlich ist. Bislang fordert die BAuA diese Beleuchtungsstärke nur für besonders feine Montagearbeiten.


Zahlreiche Untersuchungen konnten aufzeigen, dass sich neben der Helligkeit auch die Farbtemperatur positiv auf die Beschäftigten auswirkt. Zum Beispiel eine – allerdings nicht repräsentative – Studie eines Forscherteams aus der Schweiz und Großbritannien. 2023 beschrieb sie einen Zusammenhang zwischen einer höheren Farbtemperatur und einer gesteigerten kognitiven Leistungsfähigkeit.

Neue Lösungen durch Human Centric Lighting

Eine ideale Arbeitsplatz-Beleuchtung sollte vor allem individuelle Bedürfnisse berücksichtigen – und deren Veränderung im Laufe des Tages. Konventionelle Beleuchtungssysteme stoßen hier schnell an ihre Grenzen. Human Centric Lighting (HCL) setzt genau an diesem Punkt an: Mithilfe präzise regelbarer smarter Lichtkonzepte rückt der Mensch in den Mittelpunkt. Möglich macht dies unter anderem moderne Sensortechnologie.


Zahlreiche Anbieter haben den Markt für intelligente Beleuchtungslösungen bereits entdeckt und innovative Produkte für Büros entwickelt. Zu den großen Akteuren gehören etwa ams OSRAM aus Österreich und Signify aus den Niederlanden. Ihre LEDs und Technologien wie Spektral- und Umgebungslichtsensoren schaffen eine ansprechende Atmosphäre und passen sich dabei automatisch dem individuellen Biorhythmus an. Um solche Funktionen zu realisieren, müssen häufig zusätzliche Elektronik-Komponenten in die Leuchtmittel integriert werden. Dies ist mit speziellen Polyurethan- und Silikon-Elektrogießharzen von Wevo möglich. Die Materialien bieten je nach Anforderungen zum Beispiel einen gezielten Schutz vor Umwelteinflüssen oder eine effiziente Wärmeableitung.


Einen weiteren interessanten Ansatz im Bereich innovativer Beleuchtungslösungen greift das niederländische Start-up SunLED auf – mit dem SunBooster, der den Sonnenlichtmangel bei Büromitarbeitenden kompensieren soll. Das Gerät wird am Computerbildschirm befestigt und nutzt drei Spezial-LEDs, die den Anwender gezielt mit Nahinfrarotlicht (NIR) mit einer Wellenlänge von 850 nm bestrahlen. NIR ist für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar, sorgt aber laut SunLED für zahlreiche Vorteile, darunter eine bessere Stimmung und eine gesteigerte körperliche Leistungsfähigkeit. Der Marktstart des SunBoosters ist für Ende 2025 geplant. Langfristig will das Start-up seine Technologie direkt in Lampen, Fahrzeuge und Laptop-Bildschirme integrieren.

Belüftung

Die Vorteile smarter Luftfilterlösungen fasst Harvard-Professor Joseph G. Allen so zusammen: Sie erkennen Bereiche, in denen die Luftqualität allgemein noch verbessert werden muss. Gleichzeitig überwachen und adaptieren sie die Filtrationseinstellungen in Echtzeit. Das Ergebnis: eine stabilere Raumluftqualität, die sowohl die Produktivität der Mitarbeitenden unterstützt als auch krankheitsbedingte Ausfallzeiten reduzieren kann. Allen appelliert daher: „Es ist für Unternehmen an der Zeit, die Luftqualität am Arbeitsplatz zu überwachen.“


Smarte Luftfilterlösungen schützen Menschen und Maschinen zuverlässig vor Schadstoffen wie flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs), Dämpfen, Metallstaub oder Ölnebel. Mit zunehmender technischer Komplexität der Filtersysteme steigen auch hier die Anforderungen: Neben den Umgebungsbedingungen gewinnt zum Beispiel die in Motoren entstehende Wärme an Bedeutung. 2K-Vergussmassen von Wevo bieten anwendungs- und kundenspezifisch anpassbare Lösungen, die für gezielten Schutz und langfristige Funktionalität sorgen.


Neben moderner Hardware gewinnt auch intelligente Software in der Luftfiltration zunehmend an Bedeutung. Zum Beispiel bei Mann+Hummel aus Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Mit einem Umsatz von 4,7 Milliarden Euro im Jahr 2023 zählt das Unternehmen zu den Marktführern. Digitale Tools unterstützen die Kunden bei der Echtzeitüberwachung der Luftqualität und ermöglichen durch Predictive Maintenance effizientere Wartungsprozesse. Mit der Tochtergesellschaft i2M („Innovation to Market“) treibt Mann+Hummel außerdem gezielt die Entwicklung datenbasierter Lösungen voran, um Innovationen schneller auf den Markt zu bringen.

Optimierte Raumluft für Büros

Die Corona-Pandemie hat das Bewusstsein für Luftqualität in Büroumgebungen erheblich geschärft. Dass dies nicht nur mit Blick auf virenhaltige Aerosole sinnvoll ist, zeigen die Zahlen der US-amerikanischen Environmental Protection Agency (EPA): Die Belastung mit Luftschadstoffen kann in Innenräumen zwei- bis fünfmal höher sein als im Freien.


Lösungen zur Verbesserung der Luftqualität kommen von namhaften Herstellern wie Panasonic und Honeywell. Das Angebot reicht von mobilen Luftfiltern über Deckenmontagesysteme bis hin zu Aufrüstlösungen für bestehende Klimaanlagen.


Die Naava Group aus Finnland hat sensor- und KI-gesteuerte Pflanzwände entwickelt, die als integrierte Luftreiniger und Luftbefeuchter fungieren. Beleuchtung und Bewässerung der Pflanzen sind vollständig automatisiert. Zusätzlich werden verschiedene Parameter der Raumluft kontinuierlich überwacht und mit Wettersatellitendaten kombiniert, um ein optimales Raumklima zu gewährleisten. Eine App liefert zudem Auskunft über den Zustand der Pflanzen und ermöglicht individuelle Anpassungen.

Akustik

Auch für die Akustik am Arbeitsplatz gibt es zahlreiche Lösungen spezialisierter Dienstleister. Schallabsorbierende Materialien und Systeme gehören in modernen Büros vielfach bereits zur Standardausstattung. Doch selbst mit solchen Maßnahmen bleiben Gespräche, an denen man selbst nicht beteiligt ist, oft ein störender Faktor.


Ein Grund hierfür ist der sogenannte Lombard-Effekt, bei dem Sprecher in einer lauten Umgebung ihre Stimme automatisch anheben, um die Hintergrundgeräusche zu übertönen. Dies kann in Großraumbüros, in denen häufig mehrere Gespräche gleichzeitig stattfinden, eine regelrechte Kettenreaktion auslösen.


Hier kommt das sogenannte Sound Masking ins Spiel, bei dem Gespräche durch ein gezieltes Hintergrundgeräusch überlagert werden. Dieses wird mittels Lautsprechersystemen auf einer Frequenz erzeugt, die der menschlichen Sprache ähnelt, aber kaum wahrnehmbar ist. Die woodtech GmbH, ein Hersteller von Systemen zur akustischen und funktionellen Optimierung von Bürolandschaften, beschreibt diesen Effekt anschaulich: „Selbst die Geräuschkulisse eines belebten Strands geht im gleichförmigen Rauschen der Brandung unter. Sie können entspannt ein Buch lesen oder gar schlafen.“

Adaptive Sound Masking für die Arbeitsplatzakustik

Am Arbeitsplatz bewirkt Sound Masking, dass Gespräche in unmittelbarer Nähe weiterhin verständlich bleiben, während weiter entfernte Unterhaltungen zunehmend unverständlich werden – und damit weniger störend. Adaptive Sound Masking geht noch einen Schritt weiter: Moderne Sensoren und digitale Signalverarbeitung passen das Hintergrundgeräusch automatisch an die aktuelle Geräuschkulisse an. Die vielen für solche Technologien erforderlichen Elektronik-Komponenten müssen zuverlässig vor Umwelteinflüssen geschützt, thermisch entlastet und mechanisch stabilisiert werden – Aufgaben, die maßgeschneiderte Vergussmassen, Klebstoffe und Dichtstoffe von Wevo übernehmen.


Im Rahmen einer nicht-repräsentativen Studie der Eindhoven University of Technology wurde ein Adaptive-Sound-Masking-System für zwei Monate in zwei Unternehmen installiert, ohne dass die Beschäftigten davon wussten. Die Ergebnisse der Vorher-nachher-Befragungen zeigten eindeutige Vorteile: Die Anhebung des Hintergrundgeräuschpegels um 10–13 dB(A) auf etwa 42 dB(A) verringerte die Ablenkung durch verständliche Sprachgeräusche signifikant. Dadurch wurden zum Beispiel Noise-Cancelling-Kopfhörer seltener genutzt. Zudem konnte man positive Effekte auf kurzfristige mentale Gesundheitsaspekte beobachten.


Doch nicht nur eine zu laute, sondern auch eine zu stille Arbeitsumgebung kann Stress verursachen. Das bewies eine Untersuchung der University of Arizona. „Jeder weiß, dass laute Geräusche Stress verursachen. Neu war jedoch, dass die Stressreaktion sogar bei geringen Schallpegeln – weniger als 50 Dezibel – höher ist“, erklärt Esther Sternberg, Co-Autorin der Studie und Leiterin des Institute on Place, Wellbeing & Performance. Der ideale Geräuschpegel für konzentriertes Arbeiten liegt demnach bei etwa 50 Dezibel – vergleichbar mit Vogelgezwitscher oder moderatem Regen.

Temperatur

Für das thermische Raumklima – definiert durch Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftgeschwindigkeit und Wärmestrahlung – stellt die BAuA fest: Abweichungen vom Optimum können zu Unbehagen, Leistungsminderung oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Bei extremen Temperaturen über 30 °C nimmt das Unfallrisiko zu, wie eine aktuelle Studie aus der Schweiz bestätigt. Intelligente Klimatisierungslösungen entwickeln sich daher vom Komfortfaktor zum strategischen Instrument für Arbeitgeber.


Gleichzeitig zählt die Integration smarter Funktionen, wie etwa der wetterabhängigen Anpassung, zu den wichtigsten Fortschrittstreibern in der Klimatechnik. Auch zugfreie Klimageräte gewinnen an Bedeutung. Energieeffizienz und Nutzerkomfort erhöhen die Attraktivität für Verbraucher und Unternehmen zusätzlich. Wevo-Materialien auf Basis von Polyurethan, Epoxid und Silikon tragen maßgeblich zur Langlebigkeit der sensiblen Komponenten bei. Hierzu bieten sie beispielsweise wärmeleitende Eigenschaften und dämpfen Vibrationen sowie mechanische Schocks zuverlässig ab.


Die global agierende Daikin Industries, Ltd., mit Sitz in Osaka, Japan, gehört zu den großen Playern des HVAC-Markts (englisch: Heating, Ventilation, Air Conditioning). Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Rekordumsatz von 28 Milliarden Euro. Dies lag unter anderem an den Verkaufszahlen im Bereich energieeffizienter Kühllösungen für gewerbliche Gebäude wie Büros, Hotels und Handelsimmobilien. Auch Bosch Thermotechnik und Mitsubishi Electric sind wichtige Hersteller in diesem Segment.

Die Arbeitswelt von morgen

Moderne, flexible Arbeitsplätze, die sich an die Belegschaft und ihre individuellen Bedürfnisse anpassen, schaffen ein produktives, effizientes und gesundes Umfeld. Beleuchtung, Luftqualität, Akustik und Temperatur spielen dabei eine zentrale Rolle. Intelligente Technologien für die Optimierung dieser Faktoren tragen damit auch zur Arbeitgeberattraktivität bei.


Auch im wachsenden Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichem Druck, rasant fortschreitender Technologie und steigenden Erwartungen der Mitarbeitenden zahlen sich solche Investitionen aus. Die Studie „Human Capital Trends 2025“ der Unternehmensberatung Deloitte zeigt: Unternehmen, die strategisch in eine ausgewogene Balance zwischen Mensch, Technologie und Organisation investieren, sind langfristig erfolgreicher.


Somit werden die Individualisierung und Automatisierung der Arbeitsumgebung zu einem Schlüssel zur Zukunft der Arbeitswelt.

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